
Klimafitte Naturparke im Burgenland
Ausgangslage
Im Jahr 2022 wurde vom Verband der Naturparke Österreichs eine österreichweite koordinierte Klimastrategie für die österreichischen Naturparke ausgearbeitet, die aufzeigt, welchen Beitrag die Naturparke zukünftig im Rahmen ihrer Möglichkeiten zum Klimaschutz bzw. zur Klimawandelanpassung leisten können.
Hintergrund dabei ist auch, dass der Klimawandel neben dem Biodiversitätsverlust derzeit größte Bedrohung im Umweltbereich darstellt. Nachdem sich die Naturparke in den letzten Jahren vor allem mit dem Bereich Biodiversität beschäftigt haben und hier teilweise auch durch zusätzliche Ressourcen ein sehr gutes Knowhow aufgebaut haben, soll nun ein besonderer Fokus im Bereich Klimaschutz bzw. Klimawandelanpassung und Biodiversität liegen.
Naturnahe Kulturlandschaften, welche die sechs Burgenländischen Naturparke prägen, spielen sowohl im Klimaschutz als auch in der Klimawandelanpassung eine wesentliche Rolle. Sie dienen als natürliche CO2 Speicher, produzieren Sauerstoff und beeinflussen das Mikroklima. Damit liefert Naturschutz einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und auch umgekehrt!
Zielsetzung
Ziel dieses Projektes ist es, die Burgenländischen Naturparke auf Basis ihrer Kompetenz in der nachhaltigen Regionalentwicklung und ihrer starken Verankerung in der Region zu Vorzeige-Regionen für die Verknüpfung von Klimaschutz bzw. Klimawandelanpassung und Biodiversitätsschutz weiter zu entwickeln. Dies soll durch die aktive Integration von Klimaaspekten in bestehende Aktivitäten, durch den Aufbau von Klimakompetenz, durch die Entwicklung von Synergien mit Klima-Kooperationspartnern, sowie durch eine gemeinsame, koordinierte Informations-, Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit erreicht werden.
Die Burgenländischen Naturparke leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der „Klimastrategie der Österreichischen Naturparke“, ganz konkret zu folgenden Handlungsfeldern:
Handlungsfeld Ökosysteme und Biodiversität:
Übergeordnetes Ziel: Erhaltung und Förderung von Biodiversität und Ökosystemen sowie ihrer Funktionen durch Schutz klimawandelvulnerabler Arten, Vernetzung von Lebensräumen, nachhaltiger Landnutzung sowie Anpassung von Naturschutzkonzepten an klimawandelbedingte Veränderungen
Handlungsfeld Tourismus:
Übergeordnetes Ziel: Sicherung Österreichs als attraktiver und nachhaltiger Tourismusstandort durch Nutzung klimawandelbedingter Potenziale und Forcierung umweltfreundlicher Anpassungsmaßnahmen.
Mit dem Projekt werden auch wichtige Beiträge zur Vermittlung von Erhaltungsnotwendigkeiten zahlreicher Natura 2000-Schutzgüter (Arten und Lebensraumtypen) sowie von Arten und Lebensräumen geleistet, die in den Roten Listen Österreichs geführt werden. Dies betrifft beispielsweise Arten wie den Neuntöter oder die Sperbergrasmücke, die gemäß Anhang I der Vogelschutz-Richtlinie geschützt sind oder Arten wie z.B. Europäisches Ziesel, Kuhschelle und Wiedehopf, für die Trockenrasen und Streuobstwiesen Vernetzungsstrukturen und Lebensräume darstellen und zur Nahrungssuche genützt werden. In der offenen Kulturlandschaft stellen Hecken und Feldgehölze aber auch wichtige Orientierungselemente für Fledermäuse dar, die generell dem Schutz des Anhanges IV der FFH-Richtlinie unterliegen.